Pferdegestützte Ergotherapie
Pferdegestützte Ergotherapie: Ganzheitliche Förderung in Kognition, Motorik und emotionalen Aspekten
Die pferdegestützte Ergotherapie nutzt die Interaktion zwischen Mensch, Pferd und Therapeut, um körperliche, kognitive und emotionale Fähigkeiten ganzheitlich zu fördern.
- Kognition
Die Therapie trainiert durch das Reiten kognitive Fähigkeiten wie Fokussierung, Merkfähigkeit, planvolles Vorgehen und räumliche Wahrnehmung. Das Erfordernis von Aufmerksamkeit und planvollem Vorgehen stärkt die Konzentration, da der Reitende Entscheidungen treffen muss, um das Pferd sicher zu führen und Hindernisse zu überwinden. Hierzu zählt das Erstellen einer Abfolge von Handlungen, um Bewegungen des Pferdes vorherzusehen und anzupassen, was das strategische Denken und die Problemlösungsfähigkeit fördert. Wiederholte Aufgaben wie Führen und Lenken des Pferdes fördern das Gedächtnis, während die Orientierung im Raum durch das Lenken und Einschätzen von Abständen verbessert wird. Dies unterstützt die visuelle Wahrnehmung und die Koordination zwischen visuellen Reizen und motorischen Reaktionen.
- Motorik
Das Reiten fördert das Körperschema und die Körperkontrolle durch die kontinuierlichen Bewegungsimpulse des Pferdes. Die ständige Anpassung an die Bewegung des Tieres stärkt das Gleichgewicht, die Rumpfstabilität und das dynamische Bewegungslernen. Grobmotorische Fähigkeiten werden durch das Führen und Versorgen des Pferdes trainiert, während Feinmotorik bei Aufgaben wie dem Flechten der Mähne oder dem Anlegen des Zaumzeugs geschult wird. Diese Kombination verbessert die funktionale Unabhängigkeit im Alltag.
- Emotionale Aspekte
Die Beziehung zum Pferd spielt eine zentrale Rolle in der emotionalen Entwicklung. Der Bewegungsdialog mit dem Tier fördert Empathie und Selbstregulation. Das Erleben von Selbstwirksamkeit, etwa durch das Lenken des Pferdes, stärkt das Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Die nonverbale Kommunikation mit dem Pferd hilft, emotionale Achtsamkeit zu entwickeln und soziale Ängste abzubauen, was sich positiv auf zwischenmenschliche Beziehungen auswirken kann.
